Glaube und Sport werden nur selten in Verbindung gebracht. Aber im Wallfahrtsort Altötting, der sich am Schnittpunkt verschiedener Pilgerrouten befindet, lag beides am vergangenen Sonntag zumindest geografisch sehr dicht beieinander. Das ansehnliche Stadion des mit ca. 3.200 Mitgliedern sehr gut aufgestellten TV 1864 Altötting hätte idealer Startpunkt sein können, für eine Wettkampfstrecke durch die nur etwa 500 Meter entfernte Altstadt.
Allerdings führt der sogenannte Dultlauf (Dult = Jahrmarkt) tatsächlich lediglich in vier Runden durch die schlichte, benachbarte Siedlung. Als Ausgleich dafür, konnten die 105 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aber anschließend im Festzelt eine wirklich zünftige bayerische Siegerehrung feiern!
Während des Laufes war ich angesichts des Umfeldes etwas abgelenkt und dachte gelegentlich über das Verhältnis von Glaube und Sport nach. Zeit genug hatte ich ja, ... Versetzt der Glaube wirklich Berge? Beim Start mit religiös bedingter Zuversicht ins Rennen zu gehen, könnte zumindest ein erwägenswertes Kontrastprogramm sein, zum notorischen Tiefstapeln und ausführlicher Schilderung von - in Wahrheit längst überstandenen - Blessuren. Außerdem könnte das gemeinsame Erleben aktiver und friedlicher Freizeitgestaltung den übertriebenen Ehrgeiz im Wettkampf überwinden helfen. Da ich innerhalb von 46:45 Minuten jedoch zu keiner befriedigenden Antwort kam, werde ich vielleicht demnächst meine Gedanken beim OMV Halbmarathon fortsetzen, dem schnellsten Naturlauf der Welt. Der OMV Halbmarathon wird am 15. 09. ebenfalls vom TV Altötting veranstaltet.