Auf umstrittenen, von der Ruhr umspülten Terrain findet alljährlich der Auftakt zum Sauerlandcup statt. Der Eichholzcup des TuS 1896 Oeventrop ist der erste von den insgesamt 16 Läufen kreuz und quer im geographischen Dachgeschoss von NRW.

Die Strecke befindet sich in dem seit Jahrhunderten umkämpften Berg Eichholz in Arnsberg, in dem - nomen est omen - tatsächlich reichlich veritable Eichen zu finden sind. Die verschiedenen Landesherrn stritten sich deshalb jahrhundertelang mit dem örtlichen Kloster über die Nutzung des waldreichen Areals. Ein Streit, der schon damals dem klassischen Konflikt zwischen wirtschaftlichen Interessen und allgemeiner öffentlicher Nutzung u.a. als Erholungsgebiet folgte. Nun, letztlich hat sich zur Freude von uns Läufern der Gedanke des Naturschutzes durchgesetzt und so schmiegen sich die fünf kleinen Runden dieser Laufveranstaltung an eine imposante Schleife der Ruhr an.

Gemeinsam mit 61 Starterinnen und Startern standen ich und unser ideelles Vereinsmitglied Eva Plock dann an der Startlinie. Für sie war es übrigens nach langer Zeit wieder der erste Wettkampf und der Respekt war entsprechend hoch. Ein motivierender Kick für das weitere Jahr wäre also extrem hilfreich, statt möglicherweise einer nur eher mäßigen läuferischen Standortbestimmung. Aber die Zweifel über die Erfolgsaussichten der ganzen Sache waren offensichtlich aus guten Gründen berechtigt. Wie dem auch sei.

Nach dem Startschuss gingen wir trotzdem mit unseren Mitstreiterinnen und Mitstreitern beherzt auf den Kurs. Gut dass es im Eichholz selbst auf den beiden schmalen Brücken und dem leicht welligem Waldweg angesichts des überschaubaren Starterfeldes nicht wirklich eng wird. Auch die Spaziergänger entlang der Ruhr finden noch eine Zuflucht am Wegesrand und das tatsächlich zwei Pömpel den Zugang zu einer Brücke in zwei Hälften teilen mussten, konnte man sich schließlich auf mehreren Runden einprägen. Die letzten Meter verlangen aber doch die ganze Aufmerksamkeit der Läuferinnen und Läufer. In einer scharfen Kurve muss man ins Stadion einbiegen und in einer nochmaligen Kurve auf den schmalen Zielkanal zusteuern. Ausgerechnet auf diesen Metern lieferte ich mir mit einem unbekannten Verfolger ein Finish. Wie sich später herausstellte, hatte ich gegenüber der Zweitplatzierten unter den Frauen an dieser Stelle das unvermittelte Nachsehen und das war wiederum niemand anderes als die der LG Burg so verbundene Eva.

Mit dem ersten Pokal des Lebens in den Händen fällt, wie man sehen konnte, das Lächeln im Läuferleben natürlich besonders leicht. Aber im Ziel war bei tatsächlich allen Teilnehmern zu spüren, dass die Verbindung aus Natur und Sport auch bei dieser Ausgabe des Eichholzcups mehr als gelungen war und das ist in diesem besonderen Fall doch echt: Ruhr-seelig.

Ergebnisse und Informationen: https://my.raceresult.com/232588/results