Aus unserer neuen Rubrik "Angesagt" stellt Rainer Beckers diesmal den Ibbenbürener Klippenlauf vor. Den ursprünglich geplanten Termin am 28. März 2020 musste der Veranstalter leider absagen. Erfreulicherweise wurde aber mit dem 24. Oktober ein Ausweichtermin noch in diesem Jahr gefunden, so dass der beliebte Lauf im Herbst stattfinden kann:

Wie ein Fingerzeig einer greifenden Hand ragt der nördlichste Teil des Teutoburger Waldes in die norddeutsche Tiefebene hinein. Fast scheint es, als wenn die geologischen Überreste längst vergangener Zeiten damit symbolisch eine Mahnung an uns Läufer schicken wollen, diese Region nicht zu unterschätzen.

Vor allem eine Mahnung diesen Lauf im gefühlten Flachland nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, obwohl man vor 150 Millionen Jahren an dieser Stelle noch einen gemütlichen Strandlauf hätte machen können. Erst danach zog sich das Meer zurück. Übrig blieben die Ibbenbürener Klippen, deren markante Felsformationen bis zu 40 Meter in den Himmel herausragen.

Wer über die gesamte Distanz von 24,7 Km auf den Klippen herumlaufen will, wird bei einer maximalen Höhe von 159 m vielleicht nur müde lächeln. Aber am Ende stecken immerhin 500 Höhenmeter in den Beinen. Klar, die Steigungen sind kurz. Aber sie sind heftig und zwingen die meisten der Läuferinnen und Läufer vernünftigerweise doch zur Gehpause. Vielleicht hätte sich der ein oder andere lieber doch mehr Zeit lassen sollen, für die Entscheidung zur Teilnahme? In sagenhaften elf Minuten waren dieses Jahr alle Startplätze an die rund 1.000 Teilnehmer vergeben, obwohl der Veranstalter Marathon Ibbenbüren ausdrücklich warnt, dass dieser Lauf nichts für Warmduscher ist, sondern besondere Härte verspricht. Was will man auch von einem Verein anderes erwarten, der sich explizit als Ausdauerverein bezeichnet?

Der Einstieg gestaltet sich zunächst noch akzeptabel, aber nach etwa 2 Kilometern zeigt der Teuto mit einer eher längeren Steigung seine Zähne. So geht es dann weiter. Nach jedem Gefälle folgt früher oder später der knackige Anstieg. Der überwiegend trailartige Charakter der Strecke macht die Sache auch nicht einfacher. Gut, dass die Helfer und Zuschauer nicht müde werden jeden einzelnen aufzumuntern, inklusive musikalischer Begleitung und vorsichtig gesagt: „ideenreicher“ Verpflegung. Lasst euch überraschen! Nach der letzten Steigung werden die Läufer dann durch ein langes Gefälle ins Ziel gezogen und das wunderbare Gefühl stellt sich ein, dass man der Herausforderung gewachsen war. Vielleicht ist deshalb die Stimmung so gelöst. Im Ziel gab es auf jeden Fall keine Zweifel: der Ibbenbürener Klippenlauf ist nicht nur geologisch echt herausragend.

==> Ibbenbürener Klippenlauf