Das Verhältnis von Mensch und Technik ist durchaus auch ein Thema im Laufsport, auch wenn gerne der Mythos vom einsamen Läufer gepflegt wird, der sich barfuß durch die unberührten Wälder, in völligem Einklang mit der Natur bewegt.

Ein Beispiel dafür, dass sich die Technik in dieses Bild hineindrängt, ist nicht nur die enge Beziehung zu unseren intelligenten Sportuhren, sondern auch der Hightech-Carbonschuh, der uns verlässlich zu Bestzeiten katapultiert. Ein neues Technik-Kapitel wird gegenwärtig überall durch die Künstliche Intelligenz aufgeschlagen. Angeblich ist es kaum noch möglich, zwischen Mensch und Maschine zu unterscheiden. Schreibe ich einem Chatbot oder einem Menschen? Um die Möglichkeiten und Grenzen der KI ganz neu auszutesten, nutzte ich gemeinsam mit unserem Cross-Experten Norbert Windau die perfekte Gelegenheit beim JutbergTrail, die Künstliche Intelligenz herauszufordern, denn dieser Lauf ist nicht irgendein Lauf, sondern ein Juwel in der Crosslaufszene der Niederlande. Die Sache verlief erkenntnisreich!

Der JutbergTrail hat einen einzigartigen Charakter, was unter anderem daran liegt, dass er durch den stillen Veluwezoom führt, der einen Teil des Veluwe darstellt, dem ältesten und größten Nationalpark der Niederlande. Dicht stehen dort die Bäume und in die natürlichen Abläufe wird nicht eingegriffen. Kein aufgeräumter Wald erwartet die Crossläufer, sondern mit Wurzeln gespickte Wege und querliegende Baumstämme. Herrlich! Der Lauf ist auch ein in die Landschaft geformtes Paradox. Denn unsere Nachbarn tragen immerhin den geographisch flachen Charakter in ihrem Namen, aber das permanente Auf und Ab kleinster Erhebungen führt in der Addition schon auf der 15 km Distanz zu 260 Höhenmetern. Der sandartige und matschige Untergrund der schmalen naturnahen Wege trägt ebenfalls seinen Anteil dazu bei, den Crosslauf-Spaß nach oben zu treiben. Also, egal ob die gut 500 Teilnehmer die 7,5, 15, 22,1 oder sogar 30 km wählten, ein hoch emotionales Lauferlebnis mit Laufspaß war garantiert. Ein kleines Topping gab es sogar in Form der vor Ort produzierten Pflaumenmarmelade noch im Ziel dazu.

Was hat das alles mit Künstlicher Intelligenz zu tun? Nun, ich forderte die Maschine anschließend auf, den besonderen Charakter und die Atmosphäre dieses Laufes treffend und vom Menschen ununterscheidbar zu beschreiben. Die ganze Welt des Internets und der geschriebenen Worte (bis auf diesen Bericht) standen der Maschine zur Verfügung, um in wenigen Sekunden das schönste Muster für einen ansprechenden Text zu finden. Das Ergebnis war überraschend. So war die KI nicht in der Lage das Veranstaltungsdatum korrekt zu berichten und war partout davon überzeugt, dass sich der JutbergTrail in Rheda-Wiedenbrück befindet. Trotzdem wurde eine Landschaft im Hochgebirge beschrieben, inklusive breiter Flüsse, die es zu durchwaten gilt. Auch ist es keine Kunst mit Plattitüden ins Schwarze zu treffen: „Der JutbergTrail ist mehr als nur ein Crosslauf. Er ist eine Reise durch die Natur, eine Herausforderung für Körper und Geist. Die Aussichten, die Gemeinschaft der Läuferinnen und Läufer und die unberührte Schönheit des Veluwezooms machen diesen Trail zu einem unvergesslichen Erlebnis.“ Stimmt genau!

Das Fazit des kleinen Experiments war also ziemlich eindeutig. Die Macher vom AV Gelre haben einen Crosslauf in die Natur gezaubert, den man einfach erlebt haben muss. Trotz aller Worte kann man diesen Charme nicht einfangen. Deshalb gilt, vor Ort sein, mitlaufen und genießen, nur das ist: echt intelligent!

Weitere Informationen und Ergebnisse: https://www.avgelre.nl/index.php/evenementen/bestlivingjutbergtrail-najaarseditie

Um unsere Website optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Website stimmst Du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen hierzu findest Du in der Datenschutzerklärung.