Essen und Laufen, das ist schon fast eine Hassliebe. Man muss als Läufer essen, sogar viel und beim Laufen selbst.

Aber Spaß macht es nicht, sich unter Hochleistung ultrasüße Gels zu Gemüte zu führen. Und auch das Essen vor und nach dem Lauf ist zumindest für die Marathonis und Hermannsläufer unter uns eine Wissenschaft für sich, die vom geschmackvollen Genuss nur wenig übrig lässt. Der Ökulluslauf vom gleichnamigen Biohof vor den Toren Münsters, bot nun bei bestem Laufwetter die Gelegenheit, ein ganzes neues Konzept zu testen.

Ausgangspunkt des Halbmarathons durch das Münsterland ist der gut 500 Jahre alte Bauernhof Schulze Buschhoff in direkter Nachbarschaft des Handorfer Bahnhofs. Von dort starteten die wohl fast 300 Teilnehmer auf eine Reise zu wahrhaft luxuriösen und ideenreichen Verpflegungspunkten. Ganz vorne an der Startlinie stand diesmal sogar ein glückliches Brautpaar auf einem Tandem, denn eine Begleitung durch Fahrradfahrer ist ausdrücklich erwünscht.

Gleich beim ersten angesteuerten Bauernhof wurde man auf die harte Probe gestellt, dem vom perfekt auftretendem "Huhn" gereichten Eierlikör zu widerstehen.

Viele haben verloren. Derart "gestärkt" wurde schnell klar, warum es sinnvollerweise keine Zeitmessung geben konnte. Als Alternative wurde stattdessen das originellste Läuferoutfit prämiert. Zahlreiche Läuferinnen und Läufer tauschten deshalb die Funktionskleidung diesmal mit einem karnevalistischen Dress. Darunter mein Favorit, die beiden Quallen mit riesigen Hüten und körperlangen Gardinen. Treffend auch die Verkleidung der Hofchefin als Bio-Mohrrübe.

An der nächsten Station konnte man quasi als Wiedergutmachung für die anfängliche kleine alkoholische Sünde, zahllose Varianten eines erfrischenden Molkegetränkes testen. Endlich gab es dann beim Gymnasium St. Mauritz aber die notwendigen Kohlenhydrate. Sehr leckerer Schokoladenkuchen wurde dort gereicht. Der übliche Kaffee konnte dabei angenehmerweise durch ein zünftiges Bier ersetzt werden. Angesichts der Begleitung durch die sanfte und melidiöse Livemusik, fiel es nach der kleinen Stärkung deshalb besonders schwer, sich wieder dem Laufsport zuzuwenden. Bevor man beim nachfolgendem Streckenschwenk durch den idyllischen Boniburger Wald läuft, konnte man sich bei der vom Stararchitekten C. Schlaun erbauten, sehenswerten Dyckburg Kirche u.a. auf herzhaftes Schmalzbrot freuen. Später gab es

 

an einem weiteren Verpflegungspunkt sogar sehr leckeres Eis aus eigener Herstellung. Das musikalische Spektrum an diesen Stationen reichte ebenfalls sehr weit, bis hin zur zünftigen Bläsergemeinschaft. Im übrigen sorgte die exzellente Verpflegung auch für den ein oder anderen Schnack mit den bestens gelaunten Helferinnen und Helfern, statt Ihnen wie sonst, nur wortlos und hektisch den Becher zu entreißen!

Das Münsterland spielt dann auf den letzten Kilometern nochmals seine landschaftlichen Reize aus, da die Strecke dem kurvenreichen Lauf der bei Paddlern so beliebten Werse folgt. Apropos Wassersport: der ganze Spaß wurde vom Verein Wasser + Freizeit bestens organisiert, der nicht nur den empfehlenswerten Münsteraner Zoolauf (https://www.lgburg.de/berichte/berichte-2020/418-angesagt-volkslauf-rund-um-den-allwetterzoo-echt-normal) verantwortet, sondern sich auch sehr für den Triathlon und die Wasserrettung engagiert. Diese naheliegende Kombination prägt bekanntlich auch das Vereinsleben der LG Burg.

Im Ziel blickte man letztlich in allseits entspannte und gut gelaunte Gesichter. Denn aus der erwähnten Hassliebe wurde mit diesem Rezept des Ökulluslaufs eine Erfolgsstory und es wurde klar, wie es sich am besten läuft: echt geschmackvoll!

 

Weitere Informationen und Fotos: https://www.oekullus.de/veranstaltungen/oekullus-lauf-2023.html

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