Der Brünsteinlauf hat eine Länge von 8.5 km und gehört nicht nur wegen seinen 880 Höhenmeter zu den schwersten Läufen in der Region in der Kategorie Bergläufe.

Für mich war es bereits ein längerer Wunsch dort teilzunehmen und Sara wollte auch gerne mitkommen. Wir fuhren in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch nach Oberaudorf welches hinter München in der Nähe von Rosenheim liegt und waren sehr pünktlich um 9 Uhr zum Start am Luegsteinsee.

84 Läufer(innen) nahmen teil. Außer uns beiden kamen alle aus der Region so das sich die meisten kannten und alles familiär war. Eigentlich brauchte man nur sich die Waden anschauen und man hätte uns beide als Flachlandläufer schnell gefunden. Hier ging es in erster Linie nicht um Grundausdauer oder Schnelligkeit sondern um Kraft. Das war im Wettkampf dann die schmerzhafte Erfahrung. Das Gepäck wurde per Geländefahrzeug zum Ziel dem Brünsteinhaus gebracht, es konnte nun losgehen!

Der Start erfolgte pünktlich um 9 Uhr, als erstes musste ein kleiner Berg überwunden werden. Von Anfang an ging es nach oben, vergleichen kann man die Steigung mit dem E-Berg beim Hermannslauf. Die Etappe verlief ca. 1,5 km wo die letzten Meter zur Kuppe nicht einfach waren, alles im allen mit frischen Beinen trotzdem zu schaffen. Dann liefen wir ca. 1 km ins Tal wo es wirklich gerade und bergab ging. Der km war entspannend und zügig zu laufen. Die ersten 2,5  km verliefen auf einer Straße dann kam der Eingang in den Wald zum Berg und das Elend fing an, eine Vorahnung hatte ich.

Sofort ging die Steigung wieder los, diesmal zu vergleichen mit dem Tönnsberg aus Oerlinghausen. Der Untergrund war geschottet, manchmal Waldboden und sehr uneben. Der Tönnsberg endet nach ein paar Metern, hier aber war kein Ende in Sicht. Das Lauftempo war nicht mehr sonderlich hoch und die Äußerungen der Mitläufer das dies nur der Anfang sei machte keine großen Hoffnungen, wir waren mitten drin im Berglauf. Ich weis nicht warum der Berglauf als schwer eingestuft war, lag es an der sehr langen starken Steigung oder das es bis zum Schluss keine Möglichkeit der Erholung mehr gab. Jedenfalls gab es bis oben keine flachen Meter mehr und die Steigung wurde nach jedem km fieser. Wir hatten lange Strecken mit deutlich mehr als 40%, an einigen Stellen bin ich sogar gehend ausgerutscht. Positiv war die gute Stimmung auf der Strecke, die Läufer und einige Wanderer machten viel Mut, klopften auf die Schulter und trieben einen an irgendwie immer vorwärts zu kommen.

Irgendwann war das „oben“ dann doch erreicht. Es folgten einige hundert Meter auf dem Berg mit leicht welligen Profil die zum Durchatmen genutzt werden konnten um dann die letzten 100 Meter zur Hütte ins Ziel zu laufen, der Einlauf war natürlich auch Berg auf.

 Oben waren alle sehr gut gelaunt, man gratulierte sich gegenseitig und genoss ein kühles Getränk in der Hütte.

Sara bin ich entgegengegangen und habe sie ins Ziel begleitet. Sie kam mit 1:38 an und war die jüngste im Feld, irgendwie geschafft und glücklich oben zu sein. Ich hatte am Ende die Stunde mit 59:59 Minuten geknackt, Punktlandung und lag unter allem in etwa im Mittelfeld. Ich hätte jedenfalls keine Minute schneller laufen können. Am Ende war es trotz Anstrengung eine tolle Erfahrung wo wir oben dann mit einer schönen Sicht belohnt worden sind. Ich denke es war nicht der letzte Berglauf aber der nächste darf ruhig etwas einfacher sein wo es mal Pausen zwischen den Steigungen gibt oder nicht nur aus einer einzigen Rampe besteht.

Eines war aber nicht wirklich toll, es gab keinen Rücktransport oder ähnliches! Wir durften den ganzen Weg wieder zurücklaufen und ich hatte zusätzlich einen prallen gefüllten Rucksack auf dem Rücken. Die Beine waren nach dem Lauf platt und nachdem wir die vielen langen Rampen runtergelaufen waren hatte die Muskulatur den Rest bekommen. Eine Zugabe von 2,5 - 3 Stunden mit der wir nicht gerechnet haben.

Nach einer kurzen Stärkung im Gasthof ging es dann auch die 698 km wieder nach Hause. Ein Ausflug den wir nicht so schnell vergessen, im positiven Sinne!

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