Die Vorzeichen waren gut! Meiner Familie habe ich es zu verdanken, dass ich heute hier starten kann und ausreichend für diesen Lauf trainieren konnte. Ich hatte gut auf meiner Luftmatratze in der Turnhalle geschlafen und die Wettervorhersage für den heutigen Tag war nahezu perfekt. Jetzt sollte ich nur noch die 74 km mit 2.000 hm laufen und einen schönen Tag im Sauerland verbringen.

So leicht wie sich das jetzt anhört, war das dann doch nicht. Bis Freitagnachmittag hatte ich noch Zweifel ob ich dieses Abenteuer wagen sollte, da ich die ganze Woche ein angeschlagenes Körpergefühl hatte.

 

Der Start war um sieben Uhr, passend zum Sonnenaufgang. Vorher hatten wir ein nettes Frühstück von dem P-weg Orgateam. Wir Ultramarathon Starter waren mit ca. 70 Läufern, eine gemütliche Gruppe, beim Frühstück und man kam ins Gespräch. Das ist auf jeden Fall ein anderer Schlag von Läufern die von Mehrtages Wettkämpfe in den Alpen, 100 Meilen um Berlin oder sonst wo erzählten. Aber auch alles irgendwie spannend und für mich als Ultralauf Anfänger sehr aufschlussreich und Interessent.

 

Gestartet wurde pünktlich um 7 Uhr und damit es nicht langweilig wird ging es sofort zwei Kilometer den Berg hoch. Dafür war der Ausblick mit dem Sonnenaufgang und dem Nebel in den Tälern rund um Plettenberg all der Mühe wert. Die Strecke führte wieder ins Tal um den längsten Anstieg des Tages in Angriff zu nehmen. Nach 10 km mit 600 hm und einer Durchgangszeit von 1:04 war das Dach der Runde erreicht.

Nun folgte ein ebenso langer Berg ab Passage und den anschließenden 10 flachen km des P -wegs. Hier wurde eine Schleife durch ein Altersheim eingebaut, so das Oma und Opa mit Rollator und Trillerpfeife uns an der Strecke anfeuern konnten. Die Halbmarathon Durchgangszeiten bei ca. 2 Stunden waren genau das was ich mir vorgestellt hatte. Nun ging es auch endlich wieder in die Berge.

 

Den Kilometer 32 also der Distanz des Hermannslaufes hatte ich bei genau 3 Stunden erreicht und eigentlich hatte das für heute ja gereicht, aber ich musste ja noch die Distanz von einem ganzen Marathon laufen. Die Marathon Durchgangszeit von 4:09 Std. soll hier auch nur am Rande erwähnt werden.

 

Ganz toll bei diesen Event sind die Verpflegungsstationen, die mit viel Eifer der zahlreichen Helfern bedient werden. Überall gab es ein nettes Wort, leckere selbstgemachte Kuchen, Kaffee und auch mal ein Bier. Alkoholfrei versteht sich.

 

Die Strecke durch das schöne Sauerland ist echt toll, nur fehlt mir so langsam das Auge dafür. Mehr als 48 km am Stück bin ich vorher noch nie in meinem Leben gelaufen. Aber noch läuft es ganz gut und bei km 50 liege ich bislang auf dem 6. Platz. Bei 6 Stunden habe ich 59 km auf dem Tacho und ich habe so langsam die ersten Zweifel das Tempo halten zu können. Auf gerader Strecke oder leicht welligen Stücken kann ich noch gut und flüssig laufen, nur gibt es hier auch viele Streckenabschnitte die Berg auf gewandert werden müssen. Diese sind so steil, das ich die auch nicht im frischen Zustand hätte laufen können. Und andersherum geht es dann so steil Berg ab, das die Oberschenkel an ihre Belastungsgrenze Kommen. Auf jeden Fall sind die letzten 15 km die schwierigsten die ich in den ganzen 25 Jahren seit dem ich laufe gelaufen bin. Die letzten 3 km ging es dann noch mal einen Trail runter ins Ziel. Mit 7:45:11 Std habe ich als gesamt 9. und AK 2. das Ziel erreicht und darf mich Ultramarathon Läufer nennen.

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