Wer das gleichermaßen flache wie asphaltierte läuferische Einerlei zwischen Hausrunde und Intervalltraining einmal unterbrechen möchte, findet auf dem „Dach“ Nordrhein-Westfalens, dem Sauerland, dazu zahlreiche Gelegenheiten. Eine ganz besondere Variante ist der Sauerland-Höhenflug-Trailrun, der vom SC Hagen-Wildewiese organisiert wird.

Diesmal wurde er pandemiebedingt als Solorun umgesetzt. Um jede Begegnung der Sportlerinnen und Sportler zu vermeiden, wurde dabei die Startphase auf das gesamte Wochenende vom 10. bis 13. Juni ausgedehnt. Jeder Teilnehmer des 5, 10 oder 21,1 Km Wettbewerbes konnte sich zuvor online eine beliebige Startzeit wählen. Gestartet wurde vor Ort im Abstand von vier Minuten. An dieser Stelle schon ein großer Dank an die Organisatoren und Helfer, die diesen Aufwand in Kauf genommen haben und für einen reibungslosen Ablauf sorgten! Ganz abgesehen von der sehr aufwendigen und perfekten Beschilderung unterwegs!

Mega Sport Center

Zugegeben, dem einen oder anderen der zigtausenden Teilnehmer spektakulärer Laufevents drängt sich beim Start am Mega Sports Center angesichts des beschaulichen Drumherums vielleicht die Frage auf, ob dieser Lauf wirklich zum Höhenflug werden kann. Das allseits beliebte „Mega“ soll ja eine nicht mehr steigerbare Größenordnung suggerieren, vor der die gewöhnliche Sprache nur kapitulieren kann. Dafür ist „groß“ einfach zu klein und zu gewöhnlich. Nun, immerhin die ca. 90 Einwohner des Ortsteils Wildewiese mögen auf der Tribüne ihren Platz finden ... Viel wichtiger als die häufig trügerischen Äußerlichkeiten ist jedoch der außerordentliche Charakter des Höhenflug-Trailruns, dem letztlich 102 Läuferinnen und Läufer diesmal nicht widerstehen konnten.

Trailrun ohne Wenn und Aber

Die Strecke bietet alles was an landschaftlichen und läuferischen Finessen vor Ort möglich ist. Das Spektrum reicht über waldreiche, kühlende Passagen, Kammwege mit phantastischer Aussicht, lange Gefällstrecken und harte Anstiege, bis hin zum Stadioneinlauf in besagtes Center des Mega Sports. Ein absolutes Highlight sind die anspruchsvollen schmalen Trails. Sie schlängeln sich kurvenreich, gespickt mit Absätzen und zahllosen Wurzeln durch schöne und waldreiche Passagen. Mit etwas Glück kann man auf den Forstwegen sogar sich sonnende Blindschleichen entdecken oder beim Start am Himmel die kreisenden Bussarde beobachten. Das Höhenprofil des Halbmarathons mit seinen über 500 Höhenmetern folgt dabei dem einfachen Motto „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“. In jeweils zwei langen Wellen sind die Höhen zu bewältigen. Die zweite Bergetappe wird etwa bei Kilometer 12 mit einem steilen Anstieg eingeleitet, ist aber gefühlt anschließend schon etwas nachsichtiger gegenüber den Läufern.

Planmäßig gelandet

Danach genießt man aber mit einem sehr langen Gefälle eine ausgiebige läuferische Belohnung, die oberhalb des Dorfes über eine Wiese führt, in die ein wunderschöner Weg schlicht hineingemäht wurde. Fast könnte man auf diesen Metern meinen, förmlich ins Ziel zu fliegen. In dieser Kulisse „musste“ ich bei traumhaftem Sommerwetter auch meinen Höhenflug in nicht ganz 2 Stunden planmäßig beenden. Nach der erfolgreichen Landung war klar: Dieser Höhenflug ist echt mega!

 

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