Schon verrückt. Vor fünf Tagen wusste ich noch nicht einmal, dass ich beruflich nach Süddeutschland bzw. nach Stuttgart muss. Vor nicht einmal zwei Wochen bin ich auch schon die Ammersee Runde und damit einen Marathon für die 4216.de Serie gelaufen.

Und jetzt schon wieder. Und was für einen. Die Baden-Württemberg Runde.

https://4216.de/strecken/baden-wuerttemberg 

Das war mein langsamster Marathon, aber auch der Lauf überhaupt mit den meisten Höhenmeter. Das war der zweite längste, nach Zeit  gemessen Lauf den ich je gemacht habe und das war einer der abenteuerlichsten Läufe die ich je erleben durfte. 

Nachdem ich also im Hotel in Stuttgart gefrühstückt und ausgecheckt hatte bin ich die  Stunde nach Ottenhofen im Schwarzwald gefahren. Schon der Weg von der Autobahn aus mit Blick auf die Berge und der Kirschblüte haben mir ein Lächeln beschert. Am Startort dem Bahnhof angekommen hab ich mich fertig gemacht. Vorsichtshalber noch eine Windjacke eingepackt, denn es waren ja nur ca. 10 Grad. Um 9:45 Uhr bin ich also los. Gedacht hatte ich mir, daß 42 km mit den angesagten 2500 hm in 5 Std zu machen sein. Weit gefehlt. 

Dass das eine harte Nummer werden würde, wurde mir bei km 2 schon klar. Statt laufen war marschieren bergauf angesagt und für die ersten 5 Kilometer brauchte ich schon mehr als 40 min. Es ging nur Bergauf. Bei km 8 hatte ich dann auch einmal einen schönen Ausblick von einer Felsformationen aus. Danach war's das mit der Aussicht zumindest für mich und die nächsten Stunden. Es wurde Neblig. Immerhin war ich jetzt schon über 1000 m Höhe. Bis Kilometer 14 ging es fast nur Bergauf und selten war ein Kilometer unter 8 Minuten dabei. Angekommen auf einem Hochplateau mit Hochmoore könnte ich meine Windjacke auch gut gebrauchen. Ca. 3 Grad Wind und niederschlagenden Nebel sind nicht angenehm. Ich wusste das von jetzt an die nächsten Streckenabschnitte der leicht wellig sein sollten. Im Endeffekt waren es aber nicht gut zu laufende Trails aus Fels und Wurzeln.

So langsam hatte ich Zweifel an meinem 5 Stunden Ziel. Kilometer 20 bei 2:25 Std . Also noch alles mögliche den die zweite Hälfte ging tendenziell mehr Berg ab und es gab auch wirklich Mal einige gut laufbarer Meter. Der nächste optisch ansprechende Abschnitt kam ab km 25. Der Weg führte durch eine Schlucht mit Wasserfällen. Alles gut wenn auch alle Brücken da gewesen wären. Der Wanderweg war einfach gesperrt, obwohl mein GPS Track sagte ich muss da her. Gut, dann gab's nasse Füße für mich. Sind ja "nur noch" 15 Kilometer oder so. Meine Füße haben sich bedankt. Nach dem Teil durch die Schlucht am Lierbach ging es oberhalb auf einem Trailer zurück an einer Ruinen Allerheiligen vorbei und den vorletzten Berg hoch. Also wieder wandern.

Nach ein, zwei laufbarer Kilometern musste ich auch Mal wieder den Berg runter. Aber deshalb ist man ja nicht schneller und kann irgendwie Zeit auf holten, nein 20 Prozent und mehr Berg ab ist etwas anderes als eine Autobahnbrücke runter zu laufen. Ich hatte jetzt noch 9 km vor mir und knapp eine Stunde Zeit für meine 5 Stunden Ziel. Also unter normalen Streckenbedingungen ohne Probleme machbar. 

Die Rechnung habe ich aber ohne die letzte Steigung gemacht, die alles andere in den Schatten gestellt hat. Noch einmal 3 km am Stück Berg hoch und gut 5 wieder runter. Ich bin von  vornherein gewandert. Zumindest die ersten 1,5 km der Steigung war das auch noch möglich. Dann ging's aber auf den schlicker Stiege, der mehr einer Böschung glich. Das GPS Gerät zeigt so was wie 27 Grad Steigung an. Kann aber auch mehr gewesen sein. Zumindest waren es zwischen dem Kilomete 37,5 und 39 mehr als 320 Höhenmeter in 28 min. Na ja, oben angekommen mussten meine kaputten Beine nur noch Berg ab, das ist eine andere Art Schmerzen. 43,5 km mit 2500 hm in 5:30:40 Std. Aber die Sonne kam zum Schluß raus.

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