Erfolgreicher Stockholm-Finisher Ralf Süsssmilch

 

Stockholm, 2. Juni 2018, die 40. Ausgabe des Stockholm Marathon, da sollte es hingehen ...

Doch die Anreise tat sich schwer.  Es gab verspätete Flieger und eingechecktes Gepäck, welches dann aber wohl nicht so gut zum Anschlussflieger sprinten konnte wie der Besitzer desselben und daher zwei Tage später ankam. Das Warten darauf war nicht gerade der Entspannungsphase förderlich.

Auch dass für Plan „B“ (oder besser als „7. Sinn“)  vorsichtshalber ein kompletter Satz Laufgarnitur und Schuhe im Handgepäck mitgereist waren, erwies sich als nicht 100% beruhigend. Die Teilnahme wäre somit zumindest von der Seite zwar erschwert, aber zum Glück nicht gefährdet gewesen. Nur der ganze zugehörige Rest fehlte. Und die Marathon-Expo war doch überraschend  übersichtlich gehalten um sich entsprechend mit bekanntem Gel, ISO,  u.s.w. einzudecken. Hier wäre das Risiko des Unbekannten gewesen. Aber nach einigen Telefonaten, teils geführt von und mit dankenswerter Unterstützung des Hotelpersonals,  kam das irrgeleitete Gepäck dann doch noch am Nachmittag vor dem Lauf an.

Aus Läufersicht änderte sich allerdings die Wettervorschau nicht zum Guten, sprich kühleren Aussichten. Auf dem Weg zum  Start um 12.00 Uhr Mittag zeigte die Stadionanzeige 30 Grad. Gelinde gesagt also „suboptimale Voraussetzungen“. Aber für Abwechslung und eine zusätzliche Gänsehaut führte bei mir und den 15.754 anderen Teilnehmern die kurz vor dem Start von einer Brücke über dem Starterfeld live gesungene Nationalhymne mit zugehörigen Salutschüssen,  bevor es auf die Strecke und in die Hitzeschlacht ging. Bestens vom Veranstalter vorbereitet gab es ca. alle 2,5 km Wasserstände und auch ausreichend Duschen, wohl ca. 17 an der Zahl, teilweise ordentlich aus Feuerwehrschläuchen .  Es war angeraten, dieses Angebot reichhaltig zu nutzen – und es auch einige Schritte langsamer angehen zu lassen.

Zum Glück schob sich passend ab dem Start hin und wieder das ein oder andere Wölkchen vor die Sonne. Gebäudeschatten und etwas Wind halfen dann auch die Wärme auf ca.  27 Grad zu senken und zu „ertragen“ – soweit man überhaupt von „ertragen“ sprechen kann. Trotzdem gab es zweimal einen langen Sektor zu durchlaufen in dem die fast direkt einwirkende Sonne und Hitze zusammen mit der Reflektion der Wärme von der Straße einem stark zusetzte.  Im ersten Durchlauf zwischen km 6 und 14 und noch einmal zwischen km 34 bis 40.  Dem geschuldet, gab es hier dann auch einige Fußgänger im Feld.  Da half nur viel kühlen , „Gang raus“ und jeden noch so kleinen Schatten suchen  - aber das war eh die Devise des Laufes.

Die Strecke ist für meinen Geschmack überwiegend schön gewählt und hat auch das ein oder andere „wow“  und „sightseeing highlight“ zu bieten. Besonders der Abschnitt vor und um den Karlbergskanalen entlang oder von Ddjurgarden, dem schönen grünen Anteil des Laufes,  auf die Innenstadt und Gamla Stan nebst Schloss zukommend und dann noch der der Panoramablick  von der Västerborn Brücke.  Überhaupt sollte man einmal mehr kurz den Blick von dem umgebenden Laufgeschehen weg nach vorne oder zur Seite schweifen lassen und die Eindrücke genießen. Die Västerborn Brücke ist natürlich als „the climb“ ausgeschrieben und sorgt gut für Höhenmeter. Der Gesamtanstieg ist ca. 600 m lang und die noch zu bewältigende Anstiegsstrecke wird einem durch passende Beschilderung  auch brav angezeigt. Aber Vorsicht, die Brücke liefert nicht die einzigen Höhenmeter der Strecke. Stockholm ist zwar schön, aber beileibe nicht flach und so kommen einige gute „Anstiege“ zusammen. Laut Aufzeichnung  ca. 350 HM rauf (und natürlich wieder runter).

Krönender Abschluss ist bei km 42 der Anblick und Einlauf in das alte Olympiastadion. Nach einer knappen 3/4 Runde im altehrwürdigen Stadion hat man das Ziel erreicht.  Ein schöner Marathon mit bester Organisation und Verpflegung ist geschafft.
Aufgefallen ist mir, dass es im Läuferfeld sehr entspannt zuging. Drängeln kam auch zu Beginn fast nicht vor. Außer an den Wasserständen, da gab es das ein oder andere „Läuferknäul“  weil sehr viele sich nur sehr schleppend verpflegt haben und entsprechend langsam weitergegangen sind.  Zudem waren in dem Gewühle die ISO- und Wasserstände schwerer zu unterscheiden was nicht nur bei mir manchmal für etwas Orientierungslosigkeit sorgte. Aber viele blieben gelassen evtl. sogar froh um die Unterbrechung, wenn auch das erneute Anlaufen immer schwerer viel. Und das Wetter hat sicher einiges dazu beigetragen.

Der Stockholm Marathon ist bestimmt eine Reise wert und zusätzlich vor dem Lauf ein paar Tage  für Besichtigungen einzuplanen ist sicher nicht verkehrt. Dann ist man ja noch gut zu Fuß.
Und daran denken, bei Anreise im Flieger gehören die gesamten Laufsachen in das Handgepäck  wink

(Hinweis der LG Burg: Ralf benötigte 3:47:19 Std. für den Marathon)

⇒alles zum Stockholm Marathon 2018

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