Forrest Gump hat uns seinerzeit im Kino lässig auf der Bank sitzend die Weisheiten seiner Mutter offenbart, die das Leben mit einer Schachtel Pralinen verglich: „Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.“

Irgendwie trifft das auch auf Volksläufe zu. Nicht nur unser eigenes Schicksal ist schließlich an der Startlinie stehend, immer wieder gefühlt eine läuferische Überraschung. Auch das gesamte Ambiente und Umfeld kann, wenn man den Deckel anhebt, durchaus einige Kostbarkeiten bieten.

Genau davon lebt die unnachahmliche Winterlaufserie des Olympischen Sportclubs aus Hamm, mit seiner typischen Abfolge aus drei Distanzen (10-15-21,1 km): es lohnt sich tatsächlich, wenn man hinter der scheinbar ergrauten Ruhrgebietskulisse auf läuferische Entdeckungsreise geht. So befindet sich die Start- und Zielkulisse im Sportzentrum Ost, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kurpark, mit seinem beeindruckenden Gradierwerk. Die Strecke führt, vorbei am Rehazentrum, hin zur aufwendig renaturierten Lippe, bzw. zum parallel verlaufenden Datteln-Hamm-Kanal. Dieser Schifffahrtsstraße folgt man für einige Zeit über den Helmut-Plontke-Weg und hat nach dem Wendepunkt erneut die Wahl sich an den berühmten namensgebenden Künstler zu erinnern oder einfach nur wieder den gelassen dahingleitenden Frachtschiffen hinterher zu blicken. Im Ziel macht der Ortsteil Bad Hamm seinem Namen dann nochmals alle Ehre. Denn man kann sich anschließend in der Erlebnistherme wunderbar entspannen und wie in einem der weit entfernten mondänen Kurorte den erschöpften Körper regenerieren. Rehabilitation kompakt! 

Ein Jammer, dass in diesem Jahr die Pandemie zugeschlagen hat und die Laufserie in die virtuelle Sphäre verschoben werden musste. Ein Glück, dass die LG Burg aus eigener Kraft und mit dem notwendigen Gespür für das richtige Szenenbild, ihren Mitgliedern einen realen Ersatz für den 10 km Auftakt verschafft hat. Am Sonntag schickte Martin Masjosthusmann immerhin 15 Läuferinnen und Läufer auf die vier Runden um das Burgstadion. Mit der langen Episode entlang der Ems und der Streckenführung zwischen den Angelteichen wurde dabei der naturräumliche Leckerbissen der Hammer Laufserie geschickt aufgegriffen. Mit den zahlreichen sonntäglichen Spaziergängern kam sogar dieser belebende Kontrast zum stillen kurörtlichen Charme auf, der schon häufig für gute Zeiten gesorgt hat. Als zusätzlich motivierendes I-Tüpfelchen wurden den Aktiven, vom Trainerteam (Dank an Axel) die Rundenzeiten zugerufen und zum guten Schluss kam die lange Stadionrunde dem vermissten Original nochmals recht nahe. Da sogar mindestens eine persönliche Bestzeit fiel (Glückwunsch an Anette), fällt das Fazit über diese Schachtel Pralinen leicht: echt der Hammer 

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