Wenn sich ein Lauf mutig "Funlauf" nennt, dann klingt das nach einem sehr verlockendem Versprechen. 

Endlich alles geben, schnell laufen, sich in der Ergebnisliste nach oben quälen und dabei noch Spaß haben, eben echter Fun. Genau das sollte am Freitag vor Libori die Option beim traditionsreichen Funlauf des TSV Wewer sein. Fraglich war trotz der langen Geschichte dieser Veranstaltung aber immer noch, mit welchem geheimnisvollen Konzept es gelingen konnte, die so innige Verbindung aus Laufsport und Qual aufzulösen. Eine Frage, die natürlich nur im Realexperiment geklärt werden konnte. So stand ich folglich gemeinsam mit Dietmar Sander, Thorsten Wonnemann und Norbert Windau an der Startlinie. Ein kleiner Spoiler vorab: Wie sich herausstellen sollte, gab es zwar tatsächlich mehrere Spaßfaktoren, aber letztlich war überraschenderweise nur ein einfaches Faktum entscheidend.

Positive Stimmung kam bereits bei der Anmeldung auf. Die Startgebühr konnte nicht nur frei nach persönlichem Ermessen gestaltet werden, sondern sie fließt sogar als Spende an "Die Kinder von Gangnapur". Dahinter verbirgt sich eine besondere Schule in Indien, die sich um vernachlässigte Kinder kümmert. Wie gut, dass das Spendenglas mit Geldscheinen ordentlich gefüllt war!

Nach diesem "spaßigen" Entree mit Entgegennahme der Startnummer, konnte man sich über einen Start und späteren Zieleinlauf im Stadion freuen. Diese federnde Tartanbahn ist einfach ein Laufgenuss.

Nach dem Startschuss erwartete die zahlreichen Läuferinnen und Läufer dann das wahre Goldstück des Funlaufs, in Form einer Crossstrecke durch den urigen Wewerschen Wald. (Seit kurzem kann man dort übrigens sogar dem Funlauf, zwar ohne Teilnahmeoption, dafür aber für unendliche Zeit ganz nah sein.) Die größeren Naturfreunde hatten immerhin die Gelegenheit für 14 km und 100 Höhenmeter auf den teilweise trailartigen und kurvenreichen Passagen durch den dichten Laubwald zu laufen, während andere wahlweise nach 5, 7 oder 10 km die Sache kürzer halten konnten. Selbstverständlich war auch an die Walkerinnen und Walker gedacht worden. Im Ziel wartete dann noch das berühmte I- Tüpfelchen. Keine Medaille, sondern die aus Kindertagen bekannte, legendäre weiße Schaummaus wurde gereicht. Diese erste Vorspeise konnte natürlich nach Belieben durch Bratwurst und den hervorragenden Kuchen ergänzt werden. Alles in allem also schon bis hierher eine beeindruckende, Fun versprühende Inszinierung. Aber, das eigentliche Spaßrezept war letztlich sehr einfach. Jede Form des Leistungsvergleichs, die für unseren Sport so scheinbar unentbehrliche Leidenschaft, war kurzerhand durch die fehlende Zeitmessung unterbunden worden. Klare Sache, das man auch nicht durch eine Ergebnisliste und Siegerehrung dieses Konzept stören wollte. Im Ziel des Wewer Funlaufs war genau deshalb, bestimmt nicht nur für uns vier LG Burgler klar, wie man diesen Lauf einzuordnen hat und wie es sich am besten läuft: echt zeitlos!

 

 

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