Sport und Alkohol sind zumindest gleichzeitig eher keine gute Idee. Die "Flasche" hat also so gesehen sogar als Vorratsbehälter edler Tropfen keinen guten Ruf, was dazu beitragen dürfte, dass sie sich sogar zum Schimpfwort entwickelt hat. Du Flasche!
Ob und was man dabei trotzdem gewinnen kann, war die Frage, als unser sechsköpfiges Team (mit Markus Elbracht, Sebastian Bewermeier, Norbert Windau, Dirk und Christiane Stolz) von der LG Burg mit den Luftschiffläufern aus Mülheim an der Startlinie des Ahrathons standen. Der Lauf durch die Altstadt Ahrweilers und auf den Höhen der Weinberge, vorbei am ehemaligen Regierungsbunker, entpuppte sich wie erhofft, tatsächlich als außerordentlich unterhaltsame Hochgeschwindigkeits-Weinprobe.
Neun Verpflegungsstellen säumen den mit phantastischer Aussicht ausgestatteten Weg der Halbmarathonis, die die Marathonis zweimal genießen dürfen. Bei den meisten davon schenken lokale Winzer für jeden Läufer großzügig ihre Tropfen aus. Natürlich dürfen leckere Snacks dabei nicht fehlen. So versammelten sich an den Verpflegungspunkten immer wieder dutzende, gut gelaunte, phantasievoll verkleidete Teilnehmer aus der Wertingsklasse Kostümhalbmarathon, wie z.B. die Bischöfe aus Paderborn. Sie hatten in ihrem Gewand den Paderborner Dom eingearbeitet und feierten damit den 1250. Geburtstag Westfalens. Der Sieg für die beste Verkleidung ging jedoch an die Gruppe, die als Autoscootahr durch die Weinberge eilte.
Am hoch gelegen Verpflegungspunkt mit Livemusik, wurden Kölsche Karnevalslieder textsicher mitgesungen und sogar eine akrobatische Tanzeinlage wie beim Karneval üblich, war zu sehen. Einige der insgesamt 1.663 Teilnehmer haben sich aber bei Temperaturen über 30 Grad und 450 Höhenmetern trotzdem auf den läuferischen Wettkampf fokussiert. Dafür gab es einen verführerischen Anreiz. Die Sieger der verschiedenen Wettkämpfe werden auf einer alten Waage aus Holz in Weinflaschen aufgewogen. Auch Altersklassensieger Norbert Windau bekam immerhin noch eine Flasche Wein extra.
Unser Fazit stand nach dreistündiger Highspeed-Verkostung fest. Es war ein guter Deal, Wettkampffeeling gegen Stimmung und gute Laune einzutauschen. Wir waren alle: echt geFlascht.