Vor einiger Zeit ging von Bernd Meißnest eine Nachricht mit einem Vorschlag auf ein anstehendes Laufevent durch die WhatsApp-Gruppe der LG Burg:

"Kristallmarathon" - Laufen unter Tage in dem ehemaligen Salzbergwerk Merkers (Thüringen)

Der Triathlonverein Barchfeld veranstaltet gemeinsam mit dem Erlebnisbergwerk Merkers zum 13. mal den Kristallmarathon, eine Laufveranstaltung 500 m unter Tage. Angeboten werden die Marathondistanz, 22,75 km und 9,75 km Strecken - versehen mit einigen Höhenmetern. Auch unter Tage ist eben nicht alles eben. Schnell war die Neugier geweckt und es fand sich eine "mutige" LG Burg Delegation mit Bernd Meißnest, Dietmar Sander, Thorsten Wonnemann und mir zusammen. Mutig deshalb weil einiges ungewohnte und unerwartete zusammenkam:

  • Laufen in 500 m unter Tage
  • Eine Grubenfahrt in 90 sec. auf die Zieltiefe
  • Waghalsige Transportgeschwindigkeiten auch im unterirdischen „Straßenverkehr“
  • Frühstück im Ausfallmodus
Kristallmarathon 2019 - Team
Ralf Süßmilch, Dietmar Sander, Bernd Meißnest, Thorsten Wonnemann

So machten wir uns am Samstag, 16. Februar 2019 auf den Weg nach Bad Salzungen. Beim Einchecken in das Hotel gab es die erste Überraschung - "Frühstück erst ab Acht". Das war eigentlich schade, denn um 7:30 Uhr begann die Startkartenausgebe und etwas Fahrtzeit zum Bergwerk hatten wir am Sonntagmorgen auch noch. Aber als Alternative wurde ein Lunchpaket und Kaffee, ab 7 Uhr mitnahmebereit, versprochen. Ist ja mal was anderes. Dieses scheinbar geklärt, ging es dann durch den Ort und nach einem guten Abendessen zur Ruhe. Am Sonntagmorgen dann der Wachmacher, leider erst einmal ohne Kaffee - "Wurst und Käse verspäten sich, Lunchpaket voraussichtlich ab 7:30 Uhr verfügbar". Zum Glück waren die Brötchen flotter unterwegs. Mit Nutella und Marmelade wurden sie von uns mangels Alternative dankbar angenommen und einen Kaffee gab es später auch noch dazu. Naja, nicht schön, aber für die vorgenommenen Laufdistanzen auch kein großer Abbruch. So "gestärkt" ging es dann zum Bergwerk.

Kristallmarathon 2019 - Anfahrt zum Start
Kristallmarathon 2019 - Anfahrt zum Start


Die Bergleute haben ja die Ruhe gepachtet, alles lief entspannt und bestens organisiert. Die Grubenfahrt, das erste "Highlight" und Premiere für uns, ist ein kleines Erlebnis. Die Beschleunigung ist zwar moderater als gedacht, aber die Geschwindigkeit ist spürbar. So fuhren wir ins Dunkel und die stetig zunehmende Veränderung der Luft kündigte die Tiefe an - alles "hautnah" und "ungefiltert" in den original Förderkörben. Es ist halt nur eine Lochgitterwand zwischen Berg und Mensch - und es können erstaunlich viele Leute in einen Korb hineinpassen. Wohlbehalten die Sohle erreicht und nach dem ersten kurzen Staunen folgte "Highlight" Nummer Zwei. In umgebauten LKW ging es durch ein Labyrinth von Gängen - teilweise nicht viel höher und breiter als das Fahrzeug selbst. Hier war es allerdings vorbei mit der benannten Ruhe der Bergleute. Diese wechselten nun in den Rallye-Modus und es war ein sichtlicher Spaß für sie uns rasant durch die Gänge zu befördern. Manche Engstellen in den Gängen trugen das ihre dazu bei. Angekommen in der großen Halle und als erstes "begrüßt" von einem beeindruckenden Abbaubagger, erfolgten langsam die üblichen Vorbereitungen auf den Start. Bei wohligen 21 Grad hatten wir ja noch etwas Zeit um Gänge und Strecke zu erkunden und uns an das Umfeld zu gewöhnen. Der Start nahte, und zu Aller Überraschung folgte anstatt der obligatorischen "Startmusik" eine feine Lasershow, gefolgt von dem Bergmannslied, welches natürlich nicht fehlen durfte.

Kristallmarathon 2019 - Strecke
Kristallmarathon 2019 - Strecke


Dann ging es los. Thorsten und ich waren mit unserem 9,75-er als erste an der Reihe die neue Laufumgebung unter die Schuhe zu nehmen. Ein Erlebnis ….. und anstrengender als gedacht. Wann wird schon im Halbdunkel mit Fahrradhelm und Stirnlampe in einem Salzbergwerk trainiert? Ab Runde 2 stellt man dann auch leidlich fest, dass Sauerstoffgehalt und Luft halt anders sind und zu unkonzentriert sollte man nicht werden. Die Strecke ist doch einiges uneben und stellenweise auch gut mit Stein- bzw. Salzstaub belegt. Besonders das "Bergab" hatte es manchmal in sich. Aber Spaß macht es allemal. So beendeten wir unseren Lauf, gerade noch rechtzeitig um Bernd und Dietmar einige Tipps und Eindrücke mit auf die Strecke zu geben. Sie standen schon erwartungsvoll im Startblock für Ihren 22-er. Nach kurzer Erholung folgten Thorsten und ich einem Aufruf zur Besichtigung der "Kristallgrotte", einer kleinen Kristallhöhle, natürlich fein illuminiert. Nach "kurzer" Wartezeit zur Abfahrt, hier kam die schon genannte Ruhe der Bergleute wieder voll zur Geltung, ging es los. Aber dachten wir bisher, schneller und rasanter als beim ersten Transport geht es nicht, so wurden wir eines Besseren belehrt. Acht Kilometer (ein Weg !) im gefühlten F1-Modus durch die engen Gänge….. Ich habe mich nachher gefragt, was aufregender war, die Kristallgrotte (sicher auch mal interessant zu sehen) oder die Fahrt dorthin.

Zwischenzeitlich hatten Bernd und Dietmar ihr Rennen erfolgreich beendet und so ging es zurück "nach Oben" wo uns ein herrliches Wetter erwartete. Einhellig brauchte es bei uns keine Überlegungszeit zur Antwort auf die Frage ... Der Termin zur Anmeldung für den Lauf 2020 wird von uns scharf beobachtet, denn mit "nur" ca. 750 Gesamtstartern ist der Lauf zügig ausgebucht.

Weitere Infos zur Veranstaltung ==> Hier

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