Der Taubertal 100 Lauf ist ein Punkt-zu-Punkt Ultra Marathon mit Laufstrecken von 50, 71, 100 km und 100 Meilen. Gestartet wird in Rothenburg ob der Tauber und der Lauf führt über Bad Mergentheim (50 km), Tauberbischofsheim (71 km), Wertheim (100 km) bis nach Gemünden (161 km).
Samstag morgens früh um 6 Uhr wurden ca. 300 Läufer von einem Ritter zu Pferde als „Boten“ auf die Reise geschickt, deswegen wird der Lauf auch Ritterlauf genannt. Vor jedem Zieleinlauf in den jeweiligem Ort werden die Läufer vom Turmbläser angekündigt und die 100 und 161 km Läufer im Ziel zum Ritter geschlagen.
Ich hatte als Ziel die 71 km mit der Option zum Weiterlaufen, je nach Gefühl. Der Tag fing jedoch denkbar schlecht an, hatte ich doch nur den linken Laufstrumpf eingepackt. Ich wäre besser nur mit dem linken, oder barfuss anstatt mit engen Baumwollsocken gelaufen, denn es kam wie es kommen musste. Deswegen besteht mein linker Fuß heute eigentlich nur aus sehr vielen Blasen.
Der Lauf begann bei regnerisch kühlen 10 Grad und es sollte auch nicht wärmer werden. Bis Mittag wurden wir immer wieder durch einige Regenschauer „abgekühlt“ und anschließend von starkem Wind trocken „geföhnt“! Nach 5:49 Stunden erreichte ich das 50-km-Ziel in Bad Mergentheim und nach 8:24 Stunden war ich im Ziel in Tauberbischofsheim bei Kilometer 71. Hier hätte ich aussteigen können, wäre in die Wertung gekommen und hätte meine Medaille und Urkunde erhalten. Wer jedoch weiterläuft und vor dem nächsten Ziel aufgibt, wird disqualifiziert! Diese Frage hatte ich mir aber schon kurz vorher beantwortet. Denn obwohl die Beine natürlich schon einiges getan hatten, war ich mental noch frisch und so lief ich immer noch motiviert weiter. Die Strecke über 100 km hat ca. 370 Höhenmeter, welche im Profil durch kleine Spitzen kaum auffallen. Muss man sie jedoch laufen, so sind die Anstiege zwar kurz, aber dafür doch recht steil und vier davon auf den letzten 5 km. Nach dem letzten Anstieg ging es es dann nach Wertheim, wo ich nach 12:09:22 Std. glücklich das Ziel erreichte und nach 100 Kilometern zum „Ritter“ von Rothenburg geschlagen wurde.