Ja, die gemeinsamen Gene sind unverkennbar: 10 KM, verteilt auf mehrere Runden, vorweihnachtliche Stimmung, charmantes altstädtisches Ambiente. Selbst das Wetter ähnelt sich gefühlt. Der Christkindllauf in Wiedenbrück und der Rietberger Adventslauf könnten tatsächlich gemeinsame Ideengeber gehabt haben, sind so betrachtet wie Brüder. Dabei ist der Christkindllauf mit seinen 27 Jahren der ältere und mit seinen bis zu 1.200 Teilnehmern auch der stärkere der beiden Brüder. Aber wer hilft hier eigentlich wem?
Immerhin 16 LG Burgler standen am Samstag dankbar an der Startlinie in der Rathausstrasse, um endlich auch in den Genuss eines vorweihnachtlichen Laufes zu kommen. Schließlich galt am Nikolaustag beim „großen Bruder“ quasi für die meisten Vereinsmitglieder ein selbst auferlegtes Startverbot, um sich bei der emotionalen Medaillenvergabe, beim Getränkestand oder auch nur am Flatterband als Streckenposten den Teilnehmern beim Laufspektakel in Wiedenbrück zu widmen. Zur Belohnung gab es den ersehnten Startplatz in Rietberg! Und nicht nur die Läuferinnen und Läufer der LG Burg wurden mit einer gelungenen Veranstaltung belohnt, sondern mit ihnen diesmal insgesamt 263 Finisher.
Dazu trug vor allem Streckensprecher Martin Masjosthusmann bei, der beim Rietberger Debut nicht nur „seine“ Leute von der LG Burg mit den stets passenden Worten über die vier Runden ins Ziel trug und ganz nebenbei auch noch die Zuschauer fachkundig über das Renngeschehen informierte. Auch die Rietberger zeigten sich an der Strecke von ihrer besten Seite. Traditionell schon die Nachbarschaft im Schatten der Klosterkirche, nicht zu vergessen das lautstarke Team von Ehrlich Moden, dessen Chefin bei vergangenen Adventsläufen schon starke Leistungen zeigte.
Die Strecke verlangte den Adventsläufern bei stürmischem Wetter wie immer einiges ab. Zahlreiche Kurven, immerhin acht gut präparierte Holzbrücken, einige dunklen Passagen (Torfweg) und der hübsch beleuchtete, aber auch schmale Westwall forderten höchste Konzentration. Alles andere als der schnelle Lückenschlusslauf auf der A33! Dennoch waren die Ergebnisse überzeugend.
Bei den Männern konnte sich Tom Harder vom SV Brackwede in 33:43 über den 1. Platz freuen, bei den Frauen siegte Silvia Noya Crespo. Von der LG Burg sind zwei vierte Plätze zu vermelden. Bemerkenswert, dass Dirk Hansmeier (36:11 Minuten) beim Zieleinlauf mit all seiner Routine den zuletzt so erfolgreichen Ferhard Sino um eine Sekunde auf Platz fünf verwies und in einem dramatischen Finish die Oberhand behalten konnte. Nebenbei wurde er dadurch Altersklassensieger in der AK 35. Astrid Selker wurde in 45:55 nun zum dritten Mal in Folge bei einem Wettkampf vierte und Altersklassensiegerin in der AK 30. Das Tor zum Treppchen steht damit so weit auf, wie nie zuvor. Markus Elbracht (39:02 Minuten) und Alex Krauße (38:03 Minuten) schafften es unter die Top 20!
Die ganze Lauffamilie traf sich anschließend noch zur Siegerehrung auf dem gemütlichen Weihnachtsmarkt. Die Stimmung dort ließ keine Zweifel aufkommen, dass schlussendlich die beiden Brüder gemeinsam vor allem eines geleistet haben: echte Familienhilfe.
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