Eine kleine Halle, irgendwo in einem vergessenen Industriegebiet einer mittelgroßen Stadt. Das ist die typische Heimat dieser unscheinbaren Firmen über die oft die Geschichte erzählt wird, dass nur sie in genau ihrer Nische die ganze Welt beliefern. Hidden Champions eben.
Im Laufsport ist das mit dem Verstecken so eine Sache, aber es gibt sie auch hier. Eine davon ist unser Mitglied Elisabeth Nottelmann. Sie gehört in ihrer Altersklasse zu Deutschlands besten Langstreckenläuferinnen und hat selbst bei großen Events wie dem Hermannslauf oder dem Halbmarathon in Venlo locker den Altersklassensieg in der Tasche. Momentan steht sie mit der Vorjahresbestleistung von 01:33:38 beim Halbmarathon auf Platz 1 der DLV Bestenliste.
Als echter Hidden Champion verliert sie darüber aber nie ein Wort. Ehrensache, dass sie auch über Trainingspläne oder persönliche Bestzeiten gar nicht sprechen muss und man sowieso niemals langwierige Erklärungen darüber von ihr hören wird, was diesmal wieder am Wettkampf nicht passte und man "eigentlich" sozusagen "in Wahrheit" viel schneller sei. Diese angenehme Zurückhaltung passt zu ihrem Einstieg in den Laufsport, der erst relativ spät erfolgte.
Während ihrer Tätigkeit als Kinderkrankenschwester in Bethel suchte sie einen Ausgleich für den fordernden Job und tat das Naheliegende. Einfach mal mit den Kolleginnen ein paar Meter im Teutoburger Wald laufen. Daraus wurde bekanntlich mehr, unter anderem weil sie irgendwann zufällig von diesem verrückten Hermannslauf erfuhr, auf den sie sich dann unter anderem mit der LG Burg etwas gezielter vorbereiten wollte. Die Sache war so erfolgreich, dass heute ihre fiktive, altersbereinigte Halbmarathon Zeit nur vier Minuten über dem Weltrekord liegt und für den deutschen Rekord locker ausreichen würde. Keine Frage also, was eine echte Laufgemeinschaft so sympathisch macht: Hidden Champions.